Stockten überrascht  Basketballteam der Egeslbergschule

Michael Stockten  - Point guard der BG74 -  auf Überraschungsbesuch an der Egelsbergschule

Michael Stockten überrascht Basketballteam der Egelsbergschule

Göttinger Tageblatt, 24. Mai 2019     

Die Egelsbergschule hatte kürzlich Überraschungsbesuch. Michael Stockton, Kapitän der Bundesliga-Basketballer der BG 74, hat wenige Stunden vor seinem Abflug in die USA noch einmal in der Groner Grundschule vorbeigeschaut und ein von ihm signiertes Veilchen-Trikot mitgebracht. Basketball hat an der in der Bebelstraße angesiedelten Grundschule seit Jahren einen hohen Stellenwert. Längst bevor der Bundesligist das Projekt „Veilchen@School“ initiiert hat, waren schon Göttinger Basketballer dort zu Besuch. „Auf Eigeninitiative war Selim Mulic damals der erste“, erzählt Marc Häßner, Lehrer und Fachleiter Sport. Später waren auch Kyle Bailey und Dominik Spohr in offizieller BG-Mission an der Egelsbergschule. Gerade der Sport sei gut geeignet dafür, dass die Schüler – von denen viele ausländische Wurzeln haben – sich mit dem Basketball, der Stadt aber auch mit den Spielern identifizieren.

Zweimal waren die Viertklässler in der zurückliegenden Bundesliga-Saison zu Gast in der Sparkassen-Arena. In den Halbzeitpausen der Spiele gegen ALBA Berlin und ratiopharm Ulm wurden sie für einen Sieg und einen zweiten Platz bei den Turnieren der Grundschulliga ausgezeichnet. Vorher und nachher hatten sie jede Menge Gelegenheit, Michael Stockton auf dem Spielfeld in Aktion zu bewundern. Er war zu Beginn dieses Schuljahres als BG-Spieler beim Veilchen@School-Projekt in der Egelsbergschule dabei und hat die Kinder mit seiner Offenheit und Zum Ende der Saison hat sich die Schulmannschaft überlegt, noch einmal Kontakt zu Stockton aufzunehmen. Das Team hat eine Videobotschaft aufgenommen und einen Brief verfasst und diesen mit Unterstützung einer der Mütter ins Englische übersetzt. Darin bezeichneten die Schüler ihn als ihr Vorbild und gratulierten zum Ligaverbleib. Gleichzeitig erzählten sie ihm von ihren Erfolgen, die sie – wie er auch – „mit Herz und Leidenschaft“ herausgespielt hätten. Dann baten sie ihn noch um ein signiertes Trikot, für das sie – wenn es notwendig gewesen wäre – auch Geld gesammelt hätten. Der Brief endete mit der Hoffnung, dass er weiterhin für die BG Göttingen spielen wird. Häßner ließ das Gesamtpaket über den Jugendkoordinator Andreas Scheede an Stockton weiterleiten. „Wir haben auf eine Antwort gehofft, aber natürlich war das Ende dieser Aktion offen“, erzählt der Lehrer.

Am vergangenen Donnerstagnachmittag, wenige Stunden vor der offiziellen Verabschiedung der Mannschaft im Monro’s Park, kam plötzlich die Nachricht, dass Stockton spontan noch einmal vorbeischauen würde. Häßner gelang es – bis auf seinen Teamkapitän – alle jungen Spieler zusammenzutrommeln.

Einige waren schon zu Hause, kamen extra noch einmal in die Schule. Und dann war er da – mit dem so sehnlichst gewünschten Trikot. Im Klassenraum sprach und spielte der 30-Jährige mit den Kindern, nahm sie noch einmal in die Arme, klatschte mit ihnen ab und stand natürlich für Fotos zur Verfügung. Und sogar der Kapitän der Schulmannschaft kam später noch zu einem Treffen mit Stockton. „Ich bin mit ihm abends noch ins Monro’s gefahren, habe ihm einen Ball gekauft, auf dem Michael dann unterschrieben hat. Und ein Foto gab es natürlich auch noch“, erzählt Häßner von der „Privat-Audienz“. Sechs Kinder trainieren regelmäßig im Verein

„Sein privater Schulbesuch war eine super Geste – die Kinder waren begeistert, dass er – auf Eigeninitiative – zehn Stunden vor seinem Flug in Richtung Amerika noch mal kurz zwischen Kofferpacken und der Mannschafts-Verabschiedung bei uns vorbeigeschaut hat“, sagt Häßner, der sich sicher ist, dass seine Schüler in Zukunft nun noch mehr Spaß am Basketball haben werden. Waren es vor diesem Schuljahr lediglich zwei Jungen, die in einer ASC-Mannschaft gespielt haben, so gehen inzwischen sechs Kinder dorthin zum Training. Dazu gehören auch zwei Mädchen, die mit ihren Familien aus dem Iran und Afghanistan geflüchtet waren. „Die Schüler trainierten übers Jahr in den Pausen und ließen sich hochmotiviert anleiten. Unter ihnen sind einige Kinder, die erst vor kurzem ihre Heimatländer verließen und denen der Sport geholfen hat, sich zu integrieren und ein hohes Maß an Selbstwertgefühl zu erfahren“ berichtet ihr Lehrer.

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